Miele ist anders
... weil die Produktion in Deutschland stattfindet und der Fabrikant viel Energie investiert, um Produkte zu entwickeln, die lange halten und sich in Tests besonders auszeichnen. Dafür verdient der Dunstabzugshersteller viel Respekt. NeutraTEST will aber darauf aufmerksam machen,
dass dieser kluge Fokus auf Tests und Testbedingungen das Unternehmen ab und zu so darstellt, als ob es viel besser als die Konkurrenten wäre. In der Tat sind die Unterschiede aber wahrscheinlich kleiner. Dies gesagt es gefällt uns, dass Miele generell sehr gute NeutraTEST-Scoren bekommt, d. h. zwischen 6 und 7 (auf eine Skala von 10), und dass nur eine einzige Haube, die DA 7096 W Aura, einen NeutraTEST-Score von (gerade) unter 5 erhielt. Für diese Aura-Haube ist das Design am wichtigsten und es macht wenig Sinn, von Abluftleistung zu reden, da die Aura-Modelle nur im Umluft-Modus funktionieren.
Nehmen wir ein Beispiel dafür, wie Miele sehr fokussiert arbeitet: Damit eine Haube eine gute Fettfiltrierungsnote bekommt, muss sie genug saugen, um die Luft schnell in die Haube zu kriegen, aber nicht zu schnell, um sie langsam durch die Filter zu pressen. Schließlich braucht das Fett Zeit, um sich in den Filtern (und nirgendwo sonst) abzulagern.
Laut EU 65/2014 wird die GFE (Grease Filtering Efficiency) nur bei „Maximum“ gemessen, also nicht bei Minimum oder in Boost. Wir sind davon überzeugt, dass Miele dies besonders gut verstanden hat, und deswegen den Luftstrom beim Maximum so eingeregelt hat, dass ihre Testnoten hervorragend werden. Ganz fair und konstruktiv, um die Hauben besser zu machen. Das Testverfahren sagt aber nichts darüber aus, wie gut die GFE-Filtrierung der Hauben in den Stufen Minimum und Maximum ist – weder für Miele noch für die Konkurrenten. Ein anderes Zeichen des Engagements von Miele ist ihr aktueller Vorsitz von CECED, wo die Hersteller Normen und Visionen diskutieren.
Inselhauben wie die Aura 6700 und 7006 sehen schön aus, aber bezüglich der Leistung gibt es besseres. Lumen DA 6197 und DA 6296 sowie DA 424-6 und PUR 98-D sind klassische und vom Design minimalistische Inselhauben aus Edelstahl. DA 6690 D Puristic Ed. 6000 in vier Farben erreicht als Inselhaube einen imponierenden NeutraTEST-Score von 7. Miele ist keine Ausnahme und hat wie die meisten Fabrikanten eine UPE (unverbindliche Preisempfehlung) für Inselhauben von fast € 1.000 mehr als für die ähnlichen Wandhauben. Eine Inselhaube – mit einer Wandhaube verglichen – muss ungefähr ein Drittel mehr Luft absaugen, um Dampf, Geruch und Fett zu eliminieren. Vielleicht sind die DA6690 Inselhauben deswegen ein wenig kräftiger, obwohl wir keinen guten Grund sehen, warum die DA 6690 W Wandhauben nicht die gleichen, hervorragenden Leistungen hätten haben können.
Welche Wandhaube von Miele man wählt, ist eine Frage des Geschmacks und hängt davon ab, welche technischen Extras man sich gönnen will.
Die UPEs haben eine große Spanne zwischen € 649 und € 3.499. Bezüglich der Kernleistung sind alle fast gleich. Zwischen DA 399-7 (oder DA 396-7 mit 60 cm) und DA 420-6 in verschiedenen Breiten (DA 428 75 cm, DA 429 90 cm und DA 422 120 cm) gibt es kaum einen Untersc
hied mit soliden NeutraTEST-Scoren von rund 6 oder mehr. Das Gleiche gilt für PUR 97W und PUR 68W. Unter den horizontalen Wandhauben von Miele erreicht DA 5796 mit 66 % (6,6 von 10) den höchsten NeutraTEST-Score.
Kopffreie Wandhauben machen Sinn und Miele hat eine kleine, aber starke Auswahl, in der alle Modelle richtig gut sind. DA289-4 scheint ein wenig teuer mit dem niedrigsten NeutraTEST-Score (obwohl 5,6 von 10 überhaupt nicht schlecht ist). Die ‚Wing‘-Hauben in den drei Breiten 60 cm (DA 6066), 80 cm (DA 6086) und 90 cm (DA 6096) bieten attraktive Lösungen an. An der Spitze beim Preis wie bei der Leistung finden wir die DA 6796 und DA 6996.
Miele hat mit den Unter- und Einbauhauben gut gearbeitet und die Ergebnisse sind angenehm zu beobachten. Warum sollten diese Haube-Typen – die traditionell wesentlicher billiger sind, da weniger Design vorhanden ist – nicht genauso gut funktionieren wie z. B. Wandhauben? Sehr wenige Haube-Fabrikanten haben wie Miele sämtliche Einbauhaubentypen ernst genommen. Die DA 1260 und DA 1200 sind die klassischen Unterbauhauben, die sichtbar sind, aber neutral aussehen und mit einem NeutraTEST-Score von 5 für die kleine Küche perfekt sind.
Die Zwischenbauhaube DA 186 ist bezüglich der Leistung beeindruckend und ein Gedanke wert. Die unsichtbaren Einbauhauben sind bei Miele effizient, aber unserer Meinung nach auch ein bisschen zu teuer. Für 60 cm gibt es DA 2550, DA 2450 oder DA 2360, die sehr ähnlich sind. Für größere Breiten können Sie DA 2390 oder DA 2510 wählen.
Die Flachschirmhauben mit 60 cm DA 3366 und DA 3466 leisten wie DA 3496, wie von Miele erwartet, viel. DA 3566 und DA 3660 mit 60 cm sowie DA 3596 und DA 3690 mit 90 cm sind hervorragende Hauben, obwohl die Preise gleich hoch sind. Die Flachschirmhauben sind übrigens ein Haubentyp, bei dem die deutschen Fabrikanten besonders stark sind.
Lüfterbausteine sind attraktiv aber logischerweise nicht so effizient, wie z. B. die Einbauhauben und die Wandhauben. Miele bietet sechs Deckenlüfter an. Die DA 2906 und DA 2570 haben ähnliche Leistungen. DA 2660, DA 2690, DA 2620, und DA 2806 sind alle aktueller mit weniger Energieverbrauch.
Wir sind bei der guten Funktionsweise von Tischlüftern sehr skeptisch. Sind sie auf Dauer und überhaupt eine gute Lösung? Miele hat die CSDA und DA 6890 Modelle und theoretisch gesehen funktionieren die CSDA Combi-Modelle einigermaßen. Die DA 6890 kommt wie ein Teleskop hoch, aber ohne einen besonders guten NeutraTEST-Score zu bekommen.
Wir freuen uns darauf Miele in den kommenden Jahren folgen zu dürfen.